Besondere Wahrnehmungsangebote
Spezielles Schwimmangebot für Schülerinnen und Schüler mit umfassenden Behinderungen
Für Schülerinnen und Schüler mit umfassenden Behinderungen gibt es seit einigen Jahren, unterbrochen allerdings in der Corona-Zeit, ein zusätzliches Angebot zum Schwimmen. Eine Lehrerin mit der Lehrberechtigung für Schwimmen begleitet eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen mit ihren Schulassistenzen ins Hallenbad Süd. Eine dort zur Verfügung stehende Hallenzeit, die lange nicht gut genutzt wurde, gibt jetzt Schülerinnen und Schülern, die sich sonst wenig bewegen, die besonders unruhig sind, die an kognitiveren Unterrichtsphasen nur wenig teilnehmen, usw. die Möglichkeit, sich ohne Zwang und Druck im warmen Wasser zu bewegen.
Ab und zu werden kleine Wassergewöhnungsübungen oder Spiele angeboten. Zumeist aber bewegen sich die Kinder mit ihren Betreuer/innen nach Lust und Laune durch das Wasser. Einige, wie auf dem Foto, genießen vor allem die Entspannung. Andere nutzen viel die Rutsche oder haben Spaß an kleinen Wettrennen oder am Spritzen mit Wasserpistolen.
Wahrnehmung und Entspannung mit Klangschalen
Die Klangschalenmassage fördert die Entspannung von Menschen und bringt Körper, Geist und Seele in Einklang.
Eine oder mehrere Klangschalen werden auf den Körper aufgelegt und durch leichtes Anschlagen zum Schwingen gebracht. Durch diese Schwingungen werden Vibrationen in den Zellen ausgelöst. Der gesamte Organismus erlebt Ruhe und Entspannung.
Professionelle Klangschalentherapeuten beschreiben die Wirkung der Klänge in Bezug auf
Stabilisierung des Immunsystems und somit der Gesundheitsförderung
Stressbewältigung durch Entspannung und Harmonisierung der Körperenergien
Regeneration bei Erschöpfungszuständen
Sensibilisierung der Körperwahrnehmung
Unsere Lehrkräfte sind keine komplett ausgebildeten Klangschalentherapeuten. Eine ganze Reihe von Kollegen hat aber an einem Workshop zur Klangschalentherapie teilgenommen. Mittlerweile werden die Kenntnisse und Erfahrung intern weitergegeben.
Am Hauptstandort der Schule in der Adolfstr. werden die Klangschalen bei Schülerinnen und Schülern schon seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Zumeist arbeiten die Kollegen in Einzel- oder Kleingruppensituationen mit Kindern mit umfänglichen Beeinträchtigungen mit den Klangschalen. Aber auch bei Kindern aus dem Autismusspektrum oder sehr unruhigen Kindern wurde immer wieder beobachtet, wie gut sie sich auf die Klangschalenmassage einlassen konnten und wie zufrieden und entspannt sie anschließend waren.
Im Jahr 2021 hat die Schule auch für den Standort Lindenberg, wo die Klassen der Haupt- und Berufsorientierungsstufe unterrichtet werden, ein Klangschalenset und die zugehörigen Schlegel angeschafft. Möglich wurde dieser Kauf durch die Spende von knapp 1000,-€ einer Stiftung, die Projekte mit musikalischem Charakter unterstützt.
Die Lehrkräfte haben sich in einem internen Workshop eingearbeitet und wenden die Klangschalen seitdem regelmäßig an. Die positive Wirkung für die Schülerinnen und Schüler ist immer wieder zu erkennen und zu erleben.
Der Snoezeleraum
Unter Snoezelen (Aussprache [ˈsnuːzələn]) – eine von Jan Hulsegge und Ad Verheul, zwei Zivildienstleistenden am De Hartenberg Institut in den Niederlanden, 1978 zusammengestellte Phantasieschöpfung aus den beiden niederländischen Verben „snuffelen“ (etwa: schnüffeln) und „doezelen“ (dösen) – wird der Aufenthalt in einem gemütlichen, angenehm warmen Raum verstanden, in dem bequem liegend oder sitzend, umgeben von leisen Klängen und Melodien, Lichteffekte betrachtet werden. Das gezielt ausgesuchte Angebot steuert und ordnet die Reize, weckt Interesse, ruft Erinnerungen hervor und lenkt Beziehungen. Das Snoezelen soll immer Wohlbefinden erzeugen. In der ruhigen Atmosphäre werden den Menschen Ängste genommen und sie fühlen sich geborgen.
Das Snoezelen dient der Verbesserung der sensitiven Wahrnehmung und zugleich der Entspannung. Zur Ausstattung des Raumes gehören meist unterschiedliche Lichtquellen und Projektoren, die verschiedenartige visuelle Effekte erzeugen wie Wassersäulen, eine Farbdrehscheibe, sich an der Raumdecke langsam drehende Spiegelkugel sowie eine bequeme Sitz- und Liegelandschaft. Der Snoezelenraum kann von wohlriechenden Düften durchflutet sein. Bilder zum Träumen kommen in Verbindung mit ausgewählter Entspannungsmusik zum Einsatz.
Beiträge auf internationalen Snoezelen-Kongressen der 2002 gegründeten International Snoezelen Association (ISNA) zeigen, dass Snoezelen als therapeutisches Medium bei psychischen Problemen zur Bewältigung und Kompensation von Belastungssituationen (Magersucht, Stress, Burnout), bei physiologischen Erkrankungen (wie in der Palliativmedizin bei erhöhten Schmerzzuständen), bei emotionalen Problemen (wie Depression und Gewaltbereitschaft) aber auch bei Aufmerksamkeitsstörungen (begleitet von Hyperaktivität), mangelnder Konzentration und Motivation angewendet wird. Konzentrierte sich das Snoezelen in den ersten Jahren auf Menschen mit (schweren) geistigen Behinderungen, so wird diese Intervention seither gleichermaßen in Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Freizeit- und Senioreneinrichtungen, in Kliniken und Hospizen umgesetzt. Mit Blick auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur hat Krista Mertens an der Humboldt-Universität zu Berlin in den letzten Jahren spezielle Konzepte für Menschen mit Behinderungen zur Verbesserung der Lebensqualität entwickelt, die neben den neuen Ansätzen zur „Förderung des Lernens“ im Snoezelenraum in Fort- und Weiterbildungen gelehrt und umgesetzt werden.
Für eine wirksame Snoezelen-Intervention ist es notwendig, dass Inhalte und Methoden auf die Bedürfnisse der Adressatengruppen abgestimmt sind. Entwicklungsstufen, Krankheitsbilder, Biografien und soziales Umfeld sowie momentane Befindlichkeit des Klienten haben Einfluss auf das Snoezelenangebot. Die Snoezelenfachkraft muss im Vorfeld Lichteffekte, Klänge und Musik, Aromen, Ort der Lagerung, Dauer des Angebots und Inhalt auf die zu betreuende Person abstimmen. Neben fest installierten Snoezelenräumen sind auch „Snoezelenwagen“ im Einsatz, die mit der entsprechenden Ausstattung an das Bett wenig mobiler Menschen geschoben werden können, etwa bei Hirnverletzungen oder erworbenen Hirnschäden. Zudem entwickelte sich der Entspannungs- und Förderbereich zum „Snoezelen mit Tieren“ (Quelle: wikipedia)