ETEP

ETEP - Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik unterstützt Erwachsene bei der Aufgabe den sozial-emotionalen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen in spezifischer Weise zu begegnen, sodass damit gesundes sozial-emotionales Wachstum und verantwortliches Verhalten gefördert werden.

 

Dieses Projekt stellt Verfahren bereit, mittels derer fünf zentrale Ziele verfolgt werden:

  • In der Öffentlichkeit soll ein zunehmendes Verständnis geschaffen werden für die emotionalen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen und den Ressourcen , die den Erziehenden und Beratenden zur Verfügung stehen.
  • Erwachsene, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sollen ein zunehmendes Verständnis von den Rollen des Erwachsenen gewinnen sowie von den Verantwortlichkeiten der Erwachsenen in dem Prozess, gesunde sozial-emotionale Entwicklung bei jungen Menschen zu fördern.
  • Fachkräfte im pädagogischen Feld sowie Eltern sollen Fähigkeiten ausbauen, die zu dieser Förderung von gesunder sozial-emotionaler Entwicklung beitragen.
  • Junge Menschen sollen ihre sozial-emotionalen Kompetenzen und verantwortliches Verhalten aufbauen und ausbauen.
  • Die Vermittlung des Projektes in verschiedene Anwendungsfelder soll effizient und effektiv geleistet werden.

 

Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik - Was ist das?

 

ETEP ist zum einen ein psycho-edukatives Programm zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten, zum anderen kann das Programm zur Prävention eingesetzt werden, wenn es darum geht, sozial-emotionale Kompetenzen der betreffenden Schüler zu fördern und Entwicklungsrückstände in diesem Feld aufzuarbeiten.

Bestimmte Förderbedürfnisse des Kindes/Jugendlichen sind mit bestimmten Förderbedingungen der Umgebung (Schule, Elternhaus, Ausbildung)ins Gleichgewicht zu bringen.

Die pädagogische Umgebung soll so strukturiert werden, dass das Kind/der Jugendliche darin die Chance bekommt, diese Verhaltenskompetenzen aufzubauen.

 

Verhaltensauffälligkeit wird in diesem Sinne aufgefasst als Entwicklungsverzögerung: Aus den verschiedensten möglichen Ursachen hat das Kind/ der Jugendliche bisher altersgemäße Fähigkeiten nicht entwickeln können.

 

Im Gegensatz zu üblichen Denkweisen wendet sich ETEP ab vom Defizitansatz (das Kind kann nicht; der Jugendliche macht folgendes falsch...) und setzt einen Entfaltungsansatz dagegen.

Grundlegend für diesen Ansatz ist die Annahme, das ein Kind im Laufe seines Lebens sozial-emotionale, d.h. Verhaltensfähigkeiten erwirbt, die sich als stufig und hierarchisch aufgebaut beschreiben lassen.

 

Für den Aufbau von altersangemessenem, konstruktivem Verhalten gelten 4 Leitgedanken:

  • Richten sie ihren Blick auf Stärken!
  • Folgen sie der Entwicklungslogik!
  • Sichern sie Freude und Erfolg!
  • Sorgen sie für bedeutsame Erfahrungen!

 

In der ETEP sind Diagnose, Förderplanung (Erziehungsplan), Unterrichtsgestaltung, Interventionsstrategien und Evaluation des Erfolges eng miteinander verbunden. Im Zentrum der Diagnostik und Förderplanung steht ein Curriculum, das für den Altersbereich von 0-16Jahren entwickelt wurde und sich in 5 Stufen gliedert, die sich - als grobe Orientierung - bestimmten Lebensaltersstufen zuordnen lassen.

 

Das Curriculum stellt ein System von Stufenzielen, Bereichszielen und Einzel-Lernzielen bereit. Bei den Einzel-Lernzielen als konkrete Grundlage der Förderplanung handelt es sich um Fähigkeitsbeschreibungen in den Bereichen Verhalten, Kommunikation, Sozialisation und (Vor)Schulleistung/Kognition. Diese Fähigkeitsitems sind zusammengestellt im ELDiB.

 

Der ELDiB ist ein Einschätzungsinstrument, kein Testinstrument; er erfüllt 7 Funktionen:

  • Diagnose des aktuellen Entwicklungsstands des Kindes (beherrschte Fähigkeiten)
  • Entscheidungshilfe für die nächsten, zu bearbeitendenFähigkeiten (Förderplan)
  • Entscheidungshilfe bei der Frage nach dem geeigneten Förderort
  • Basis für die Unterrichtsplanung
  • Anhaltspunkt für die Gruppierung von Kindern (nach Entwicklungsstufe!)
  • Hilfe zum Abbau defizit-orientierter Sichtweisen in pädagogischer Beratung
  • Dokumentation des Fortschritts

Institut für Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik e.V. (ETEP Europe), Düsseldorf 2006